LONDON – Mit den Wimbledon Championships ist am Montag das prestigeträchtigste Tennis-Turnier eines jeden Jahres ist in seine 138. Auflage gestartet. Im Südwesten Londons tritt dabei die Tenniselite zum dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres an. Mit dabei auch der Warsteiner Tennisprofi Jan-Lennard Struff, der auf den sattgrünen Rasenplätzen vor einer besonderen Herausforderung steht.
📸 Foto: Wimbledon
Denn der Warsteiner war nach dem Erstrunden-Aus bei seinem Heim-Turnier in Halle in der Weltrangliste abgerutscht, stand zu Turnier-Beginn in London auf Platz 125. Und durch das Erreichen der dritten Wimbledon-Runde im Vorjahr hatte der Deutsche zusätzlich satte 100 Weltranglistenpunkte beim laufenden Rasenklassiker zu verteidigen.
Doch in seinem Erstrunden-Duell gegen den Österreicher Filip Misolic zeigte sich der Warsteiner davon und von den vor Ort herrschenden 32 Grad Celsius völlig unbeeindruckt und legte einen couragierten und konzentrierten Auftritt auf Court 8 hin.
Dabei nahm er dem Österreicher direkt zu Beginn nach 40:0-Führung noch den Aufschlag ab, legte kurze Zeit später ein weiteres Break zum 4:1 hin, um nach 23 Minuten den ersten Satz mit 6:2 auf seine Seite zu bringen.
…danach etwas in den Frust gerutscht
Jan-Lennard Struff über sein einziges kassiertes Break
Deutlich enger ging es im zweiten Durchgang zu, in dem beide Akteure ihre Aufschläge bis zum 5:6 durchbringen konnten, ehe Misolic seine erste und insgesamt einzige Breakchance bekam und zum Satzgewinn nutzte – 5:7.
Ähnlich eng ging es auch zum Start des dritten Durchgangs weiter, doch hier gelang es Struff beim Stand von 2:2 das Aufschlagspiel seines Kontrahenten abzunehmen und bei 5:3 ein weiteres zum Satzgewinn mit 6:3 nach 98 Minuten nachzulegen.
Der Deutsche, der in Wimbledon insgesamt drei Mal die dritte Runde als sein bestes Ergebnis erreichen konnte, war dem Weiterkommen somit ein deutliches Stück näher.
Schlüssel dazu war eine vollkommen fokussierte Leistung gepaart mit starken Aufschlagspielen. Das waren auch im vierten Satz die Zutaten, die dem Deutschen den Weg ebneten. Es gelang das Break zum 4:2, das nach 125 Minuten zwei Matchbälle brachte und Momente später das Weiterkommen mit 6:2, 5:7, 6:3, 6:3 bescherte. 18 Asse und 65 Winner zeigten dabei deutlich, was für den Südwestfalen die Schlüssel zum Erfolg waren.
Auger-Aliassime wartet in Runde zwei
Jan-Lennard Struff analysierte im On-Field-Interview mit Amazon nach dem Match: “Der Sieg war brutal wichtig. Im zweiten Satz hatte ich Chancen, verliere ihn aber und bin danach etwas in den Frust gerutscht. Zum Glück konnte ich mich davon gut erholen. Filip ist ein schwieriger Gegner, der sofort zugegriffen hat, wenn ich was angeboten habe. Deswegen bin ich froh, dass ich es geschafft habe, mich zu fokussieren, offensiv zu spielen und ans Netz zu gehen. Ich bin erleichtert, gewonnen zu haben, freue mich über den Sieg, aber gleichzeitig geht jetzt der Blick nach vorne auf das nächste Match.”
Gegner in der zweiten Runde wird der Kanadier Felix Auger-Aliassime, der in seinem Erstrunden-Duell den Australier James Duckworth in fünf Sätzen bezwang und zum insgesamt sechsten Mal auf den 1,95 Meter großen Rechtshänder aus Warstein treffen wird.
Bei seiner elften Wimbledon-Teilnahme konnte Struff damit zum fünften Mal in die zweite Runde einziehen, kassiert für das Erreichen in diesem Jahr 110.000 Preisgeld und 50 Weltranglistenpunkte.
Wimbledon, 1. Runde:
Jan-Lennard Struff – Filip Misovic 6:2, 5:7, 6:3, 6:3. (126 Minuten)
1. Satz: 1:0, 2:0, 2:1, 3:1, 4:1, 5:1, 5:2, 6:2. (23 Minuten)
2. Satz: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2, 2:3, 3:3, 3:4, 4:4, 4:5, 5:5, 5:6, 5:7. (42 Minuten)
3. Satz: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2, 3:2, 4:2, 4:3, 5:3, 6:3. (33 Minuten)
4. Satz: 1:0, 1:1, 2:1, 2:2, 3:2, 4:2, 5:2, 5:3, 6:3. (28 Minuten).