6:2, 6:0 gegen Rune: Drei Struff-Matches mit Finaleinzügen am Samstag

6:2, 6:0 gegen Rune: Drei Struff-Matches mit Finaleinzügen am Samstag 1894 1706 Michael Hölter

MÜNCHEN – Bei außergewöhnlichen, fast winterlichen Witterungsbedingungen in der ganzen Turnier-Woche der BMW Open zeigte sich Jan-Lennard Struff von den Umständen unbeeindruckt. Auch wenn der Warsteiner Leidtragender war, wurde das Viertelfinale gegen Felix Auger-Aliassime (Kanada) am Freitagabend aufgrund des anhaltenden Regens und der Lichtverhältnisse beim Stand von 7:5, 3:1 für den Deutschen unterbrochen. Zuvor hatte Struffs Kontrahent sich beim Schiedsrichter Adel Nour über den für ihn zu rutschigen Untergrund beschwert. In München hatte es bei durchgehend ca. 7 Grad den ganzen Tag über geregnet.

Nach einer bemerkenswert fokussierten Leistung hatte sich der 33-jährige Sauerländer die 7:5, 3:1-Führung verdient und mit in den Samstagmorgen genommen, an dem das Duell mit dem Nordamerikaner bei ähnlicher Temperatur, aber zumindest trockenen Verhältnissen wieder aufgenommen wurde.

Die einstige Nummer 6 der Weltrangliste hatte bei der Fortsetzung der Partie sichtlich weniger mit den Bedingungen zu kämpfen, Struff bleib seinem Spiel allerdings weiterhin treu und holte sich um kurz nach 12 Uhr seinen ersten Matchball. Diesen wehrte Auger-Aliassime ans Netz vorrückend ab, doch Struff hatte umgehend die Antwort parat und konnte bei eigenem Aufschlag den Halbfinaleinzug klar machen. 7:5, 6:4 hieß es nach insgesamt 103 Spielminuten.

“Es waren schwere Bedingungen und ich bin glücklich, es gegen Felix gepackt zu haben“, analysierte Struff im On-Court-Interview nach der Partie und führte aus: „Auch mit einer Führung im Rücken kann bei einer Unterbrechung am nächsten Tag vieles anders sein, aber ich bin zum Glück fokussiert geblieben.”

Etwas mehr als drei Stunden nach Ende des Viertelfinals ging es für Struff, der aktuell als Nummer 28 der Weltrangliste geführt wird, auf dem Center Court am Münchner Aumeister weiter. Mittlerweile begleitete blauer Himmel über der Anlage der BMW Open die Partie um den Einzug ins Endspiel. Der 20-jährige Däne Holger Rune, Weltranglisten-Zwölfter und in den vergangenen beiden Jahren Sieger des Turniers in der bayrischen Landeshauptstadt, stand Struff dabei erstmals in seiner Karriere gegenüber.

Doch von einer Favoritenrolle des an Position zwei im Turnier gesetzten Skandinaviers konnte nach wenigen Spielminuten kaum mehr gesprochen werden: Jan-Lennard Struff diktierte die Begegnung ab dem ersten Moment, führte sein erfolgreiches Spiel aus den Runden zuvor fort und fegte eindrucksvoll in 25 Minuten mit 6:2 durch den ersten Durchgang. Der zweite Satz wurde sogar noch deutlicher, verwandelte der 33-jährige Warsteiner seinen zweiten Matchball nach 45 Minuten zum 6:2, 6:0-Erfolg.

Struff nach der Partie: „Das war ein nahezu perfektes Match. Ich bin glücklich, das Duell vor deutschem Publikum und mit dem Support gewonnen zu haben. Es ist unglaublich, dass das Match so deutlich ausgegangen ist, aber ich habe heute richtig gut gespielt. Gegen Taylor Fritz wird es ein ganz anderes Match und ich hoffe, dass ich in meinem zweiten Finale in München meinen ersten Titel holen kann.“

Sein erstes Finale bestritt Struff 2021 in München, unterlag er damals dem Georgier Nikoloz Basilashvili. Es folgten im vergangene Jahr zwei weitere ATP-Endspiele für den Deutschen, beim Masters in Madrid und den Boss Open in Stuttgart, beide unterlag er knapp. Aber im vierten Anlauf sollte es klappen.

Doch zuerst musste der Sauerländer noch sein drittes Match am Samstag bestreiten, das Doppel-Halbfinale mit Landsmann Andreas Mies. Auch diese Partie ging glatt gewonnen, 6:4, 6:3 hieß es nach 68 Minuten gegen das Duo Arribage/Cornea.

Damit standen am Sonntag zwei Endspiele für den zweifachen Familienvater Struff an.

Foto-Credit: BMW Open/Gettyimages

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