WARSTEIN – Mit großen Schritten zurück in Richtung Top 100: Ziemlich genau ein Jahr nachdem sich Jan-Lennard Struff beim ATP Masters im ostamerikanischen Miami verletzt hatte, landete er in der vergangenen Woche bei der Neuauflage eben dieses Turniers einen wichtigen Schritt zurück in den Kreis der aktuell besten 100 Tennisprofis auf dem Planeten.
“Es freut mich, dass ich wieder in Richtung Top 100 gehe, im Live-Ranking werde ich bereits darin geführt. Aber durch das noch laufende Masters-Turnier in Miami wird das offizielle Ranking erst in der kommenden Woche aktualisiert – deshalb warte ich erstmal mit meiner Freude über eine mögliche Rückkehr in die Top 100”, so Struff, der seit Sonntag wieder in Deutschland weilt.
Als der 32-Jährige im vergangenen Jahr in Miami mit einer Fußverletzung ausschied, war es ein langer, fast zweieinhalbmonatiger Weg zurück auf die Tennis-Courts der Welt. Gleichbedeutend mit der Verletzung waren die fehlenden Punkte bei den Turnieren im April und Mai, die ein erstmaliges Ausscheiden aus den Top 100 seit sechs Jahren (Mai 2016) zur Folge hatte. Bis auf Position 168 fiel der Sauerländer in den vergangenen zwölf Monaten zurück, kämpfte sich in den vergangenen Wochen allerdings erfolgreich zurück in Richtung Weltspitze.
“Das hat auch mit der guten Vorbereitung zu tun”
Jan-Lennard Struff
Mit starken Ergebnissen in Bahrain (Challenger-Halbfinale in Manama), Frankreich (Challenger-Viertelfinale in Pau) und jüngst in den USA in Indian Wells (ATP-Masters / erfolgreiche Qualifikation und zweite Hauptfeld-Runde), Phoenix (Challenger-Halbfinale) und Miami (ATP-Masters / erfolgreiche Qualifikation und zweite Hauptfeld-Runde) sicherte sich der Deutsche wichtige Punkte. “Die vergangenen Wochen waren echt gut, das hat auch mit der guten Saisonvorbereitung zu tun, die wir im Winter absolviert hatten”, analysiert Jan-Lennard Struff.
Namentlich bezwang er in der Qualifikation den US-Amerikaner Learner Tien (3:6, 6:3, 6:4) sowie den Chinesen Zhizhen Zhang (6:4, 6:2), um im Hauptfeld teilnehmen zu können. Hier wartete in der ersten Runde mit dem Italiener Fabio Fognini die einstige Nummer neun der Welt. Der gut aufgelegte Deutsche präsentierte sich in einem umkämpften Match allerdings gut aufgelegt und sicherte sich nach 155 Minuten mit 6:4, 5:7, 6:4 das Weiterkommen. In der zweiten Runde wartete der an Position 21 gesetzte Bulgare Grigor Dimitrov, mit dem sich der Sauerländer ein ähnlich umkämpftes Duell liefern sollte. Doch nach 133 Minuten zog Struff mit 6:4, 6:7, 4:6 knapp den Kürzeren, konnte aber dennoch ein positives Fazit ziehen: “Die drei jüngsten Matches in Miami waren die vielleicht besten in den vergangenen Monaten, da habe ich super gespielt. Aber auch insgesamt war es mit den Turnieren in Indian Wells, in Phoenix und jetzt in Miami ein erfolgreicher USA-Trip.”
Marrakesch, Monte-Carlo, München, Madrid – die nächsten Struff-Wochen
Zurück auf europäischem Boden bereitet sich der 32-Jährige jetzt auf die anstehenden Sandplatz-Wochen vor: Zuerst steht ab dem 3. April das ATP-Turnier im marokkanischen Marrakesch (ATP 250) auf dem Programm, ehe, je nach Abschneiden im nordwesten Afrikas, die Qualifikation zum ATP Masters in Monaco anstehen würde. Anschließend geht’s an den Münchner Aumeister zu den BMW Open (ATP 250), bevor in Madrid ein weiteres ATP-Masters anvisiert wird.
Durch seine Verletzung im Vorjahr hat Jan-Lennard Struff in den kommenden Wochen zumindest keine Punkte zu verteidigen, um sein Ranking auch fortlaufend verbessern zu können. Um bei Grand-Slam-Turnieren mit einer Teilnahme im Hauptfeld rechnen zu können, müssen Spieler der ATP- Tour beim sogenannten “Cut” sechs Wochen vor Turnierstart unter den besten 104 Spielern der Welt sein. Allerdings kann die Hauptfeld-Grenze durch Profis, die nach mindestens sechsmonatigen Verletzungen durch das “Protected Ranking” zurückkehren, auch noch um einige Plätze niedriger werden.
Die jüngsten Struff-Ergebnisse im Überblick:
