MELBOURNE – Die Australian Open bleiben für den Warsteiner Tennisprofi Jan-Lennard Struff im Einzel-Wettbewerb kein gutes Pflaster: In seinem Erstrunden-Match gegen den Niederländer Botic van de Zandschulp unterlag der 31-jährige Deutsche am Dienstag (18.01.) zur australischen Mittagszeit glatt in drei Sätzen mit 4:6, 3:6, 2:6.
Acht Erstrunden-Teilnahmen, sieben Niederlagen: So lautet die deutlich negative Auftakt-Bilanz von Jan-Lennard Struff im Einzel bei den Australian Open. Lediglich 2018 konnte der Warsteiner im ersten Grand Slam des Jahres ein Weiterkommen feiern, ehe die Reise damals in der zweiten Runde gegen Roger Federer endete.
Federer war damals die Nummer zwei der Welt, sein Auftakt-Gegner Botic van de Zandschulp als Weltranglisten-57. ist dagegen in gleichen Gefilden wie Struff unterwegs, der aktuell auf Platz 52 geführt wird. Doch in der Rangliste, die die Ergebnisse aus den vergangenen 52 Wochen abbildet, profitiert Struff aktuell von einem starken Frühling 2021, hatte im Sommer und Herbst jedoch eine von den Ergebnissen her schlechtere Phase. Sein niederländischer Kontrahent befand sich hingegen vor allem ab den US Open in blendender Verfassung, erreichte dort das Viertelfinale und fuhr seitdem in sieben Hauptfeld-Auftritten auf ATP- oder Grand-Slam-Ebene eine Bilanz von zwölf Siegen und sieben Niederlagen ein. Der 31-jährige Warsteiner steht bei derselben Anzahl an Turnieren bei einer Bilanz von fünf Siegen und sieben Niederlagen.
Und diesen positiven Schwung aus den vergangenen Monaten brachte van de Zandschulp am Dienstagmorgen ab 11 Uhr Ortszeit auch auf Court 17 der Australian-Open-Anlage auf den azurblauen Hartplatz.
Zwar war es Struff, der im ersten Aufeinandertreffen der beiden mit einem Break zum 2:1 das erste Highlight setzte, doch der 26-jährige aus den Niederlanden kämpfte sich zuerst mit einem Re-Break zurück, ehe er dem Sauerländer einen weiteren Aufschlag abnahm und das 4:6 zur Satzführung markierte.
An seinen guten Start im ersten Durchgang versuchte der 31-Jährige anzuknüpfen, doch er konnte seine Breakchance zum 1:0 nicht nutzen. Sein fünf Jahre jüngerer Kontrahent zeigte sich kurz darauf konsequenter, schnappte sich das Servicegame von Struff zum 1:3. Der Deutsche ließ beim Stand von 2:4 erneut eine Breakgelegenheit liegen und so brachte sein Gegenüber nach insgesamt 77 gespielten Minuten den Vorsprung zur 2:0-Satzführung durch – 3:6.
Mit insgesamt 39:30 unerzwungenen Fehlern lag der Warsteiner am Ende vor dem Niederländer, war der Sauerländer auch in Sachen Winner-Schläge mit 23:27 der unterlegene Akteur.
So waren es auch im dritten Durchgang die deutlich mehr produzierten Fehler, die Struff ins Hintertreffen brachten und Botic van de Zandschulp bei seiner zweiten Australian-Open-Teilnahme nach 109 Spielminuten das Weiterkommen mit 6:4, 6:3, 6:2 bescherten.
Nach dem Ausscheiden erklärte Jan-Lennard Struff bei Eurosport im Interview: „Das habe ich mr definitiv anders vorgestellt. Das war ein schlechtes Match von mir. Am Anfang war es noch ok, aber dann waren es zu viele vermeidbare Fehler. Ich habe heute verdient verloren. […] Mit drei Erstrunden-Niederlagen bei Grand-Slams in Folge bin ich natürlich nicht zufrieden. Ich möchte bei den French Open alles daran setzen, dass sich das wieder ändert […] Nach dem Aus im Einzel möchte man einfach nur abreisen, ist genervt. Aber wenn ich eine Nacht drüber geschlafen habe, freue ich mich auch darauf, es im Doppel an der Seite von Dominik Koepfer hoffentlich besser machen zu können.“
Im angesprochenen Doppel ging es für den Warsteiner noch weiter, trafen die beiden Deutschen zum Auftakt auf die serbische Kombination Krajinovic/Sabanov und konnten mit 6:3, 6:3 in die nächste Runde einziehen. Hier endete die Reise allerdings, unterlagen Struff und Koepfer dem an Position 15 gesetzten Doppel Behar/Escobar knapp mit 6:7, 6:4, 2:6.
Australian Open, 1. Runde
Jan-Lennard Struff (GER) – Botic van de Zandschulp (NED)
4:6, 3:6, 2:6 (109 Minuten)
1. Satz: 0:1, 1:1, 2:1, 3:1, 3:2, 4:2, 4:3, 4:4, 4:5, 4:6 (37 Minuten),
2. Satz: 0:1, 1:1, 1:2, 1:3, 1:4, 2:4, 2:5, 3:5, 3:6 (40 Minuten),
3. Satz: 1:0, 1:1, 1:2, 2:2, 2:3, 2:4, 2:5, 2:6 (32 Minuten).