MÜNCHEN – Eine ganz besondere Turnierwoche nahm am Sonntag (02.05.) auf dem Center Court der BMW Open in der bayrischen Landeshauptstadt ihr Ende: Jan-Lennard Struff erreichte sein erstes Finale auf der ATP-Tour und musste sich erst dem stark aufgelegten Georgier Nikoloz Basilashvili geschlagen geben, der das Endspiel knapp für sich entscheiden konnte.
Die Woche, die der Warsteiner mit vollem Fokus auf den Einzel-Wettbewerb anging, startete mit einem siegreichen Zweisatz-Auftritt gegen den Slowaken Andrej Martin (6:4, 6:3). Intensiver wurde das folgende Aufeinandertreffen mit Landsmann Dominik Koepfer, duellierten sich die beiden Deutschen in der zweiten Runde des Sandplatz-Turniers über 2:38 Stunden. Am Ende konnte der 31-jährige Warsteiner die Arme in den Münchener Himmel recken, nachdem er sich mit 7:6(3), 6:7(0), 6:2 durchgesetzt hatte.
Deutsches Duell im Achtelfinale
In seinem insgesamt vierten Viertelfinale beim ATP-250-Turnier am Aumeister wollte der Sauerländer seinen zweiten Einzug in die Runde der letzten vier feiern. Nachdem ihm das zuletzt 2014 gelungen war, sollte dieser Erfolg sieben Jahre später gegen den Serben Filip Krajinovic wiederholt werden. Exakt drei Stunden lieferten sich die beiden Europäer ein Duell auf Augenhöhe, das der Warsteiner letztlich mit 6:4, 4:6, 7:6(3) für sich entscheiden konnte.
Im Semifinale wartete dann der Belarusse Ilya Ivashka, der in seinem Viertelfinale zuvor den Top gesetzten Alexander Zverev bezwingen konnte. Und am Samstagmittag im Duell mit Struffi legte der Osteuropäer einen ebenso furiosen Start hin. Der Deutsche musste sich einem frühen 0:3 stellen, ehe er eindrucksvoll ins Spiel fand. Ivashka hatte in der Folge kaum mehr einen Zugriff auf die Partie und musste dem Sauerländer nach 86 Minuten zum Weiterkommen gratulieren (6:4, 6:1).
Erstes Endspiel auf ATP-Ebene im 171. Anlauf
Damit sollte Struff im 171. Anlauf bei einem ATP-Turnier Struffs erstes Finale erreichen, in dem der Georgier Nikoloz Basilashvili wartete. Beide kennen sich gut, stehen beim Management Top Seed unter Vertrag. Und im Endspiel erwischte der Warsteiner erneut einen unglücklichen Start, kassierte zum Auftakt ein Break, das das einzige im ganzen Finale sein sollte. Allerdings wurden die Akteure im ersten Durchgang beim Stand von 2:4 eine gute halbe Stunde durch einen kräftigen Regenschauer ausgebremst, ehe das Match auf einem immer schneller abtrocknenden Center Court fortgeführt werden konnte. Der konstant agierende Georgier, der in der ganzen Woche keinen Satz abgegeben hatte, konnte gegen den immer besser in die Partie findenden Deutschen seinen frühen Vorteil zum Satzgewinn ins Ziel bringen – 4:6. Im zweiten Durchgang präsentierten sich die beiden immer mehr auf Augenhöhe, bestachen vor allem durch ihre größtenteils souveränen Servicegames.
Letztlich musste der Tie-Break die Entscheidung bringen, die nach 85 Spielminuten mit dem zum 5:7 erfolgreich verwandelten Matchball des Osteuropäers gefällt wurde. 4:6, 6:7(5) endete damit das erste ATP-Endspiel Struffs, der trotz der Niederlage auf eine erfolgreiche Woche in München blicken kann.
“Niko war heute zu gut”
“Niko hat sehr gut gespielt und ich kenne seine hohe Qualität”, erklärte der Warsteiner nach dem Match und führte aus: “Ich kam nicht wirklich in die Offensive, habe aber alles gegeben. Am Ende muss ich anerkennen, dass es zu gut von ihm war. Die Niederlage ärgert mich, aber trotzdem war es eine gute Woche.”
Als nächstes wird der 31-jährige Deutsche beim Masters in Madrid aufschlagen, trifft dort zum Auftakt auf den australischen Youngster Alexei Popyrin.