WIEN/NEW YORK – Als der Warsteiner Tennisprofi Jan-Lennard Struff am 9. März dieses Jahres auf dem Weg zum ersten Masters-Event in 2020 in Indian Wells (ATP 1000) war, wurde er mit der Nachricht der Absage des eigentlich bevorstehenden Wettbewerbs überrascht. Zu dem Zeitpunkt sich mit dem Anschlussflug auf dem Rollfeld des Airports in Denver befindend, wusste der damals noch 29-Jährige nicht, wie sehr der Tenniszirkus und auch das ganze Alltagsleben für eine bestimmte Zeit nahezu zum Erliegen kommen werden würden.
Ein vollendetes Lebensjahr und etwas mehr als fünf Monate später ist die Normalität immer noch weit entfernt. Aber die weltbesten Tennisspieler dürfen sich in den kommenden Wochen wieder auf Matches auf höchstem Niveau freuen. Mit streng regulierten Auflagen versuchen die Dach-Organisationen ITF und ATP den Alltag im Herren-Tennis ein Stück weit zurückzubringen. Die Damen-Organisation WTA hatte den offiziellen Spielbetrieb bereits zu Monatsbeginn wieder aufgenommen.
Struff: „Situation wird nicht leicht“
Die Herren sollen dann am 21. August folgen. Dafür wurde das eigentlich in Cincinnati angesetzte Masters-Turnier auf die Anlage der US Open nach New York verlegt. Hier sollen die Profis zum einen in einem Hotel in Long Island isoliert werden und zum anderen keiner weiteren Gefährdung durch eine Reise zu den darauf folgenden US Open ausgesetzt werden, die ab dem 31. August an selber Stelle stattfinden sollen.
„Die Situation wird nicht so leicht. Wir werden isoliert und dürfen für eine längere Zeit unser Hotel und die Anlage nicht verlassen“, blickt Struff auf den bevorstehenden Aufenthalt in der amerikanischen Ostküsten-Metropole, sagt aber auch: „Ich freue mich unglaublich, dass es wieder losgeht, dass endlich wieder Matches gespielt werden können.“
Am Montag Richtung USA
Um sich bestmöglich auf die bevorstehenden Aufgaben vorzubereiten, ist der Warsteiner in den vergangenen Tagen zu seinem Tour-Freund Dominic Thiem nach Wien gereist. Der Weltranglisten-Dritte und der -34. aus dem Sauerland sind seit vielen Jahren befreundet, haben seit 2014 auch einige Turniere zusammen im Doppel bestritten.
Nach der Ankunft in der österreichischen Hauptstadt am Montagabend bereiteten sich beide gemeinsam auf die anstehenden Hartplatz-Turniere vor. Am gestrigen Freitagabend reiste Struff dann zurück zu seiner Familie, ehe am Montag der Abflug Richtung amerikanischer Ostküste anstehen wird. Mit der Hoffnung, dass er bei der Anreise auf dem Rollfeld eines Airports von keiner weiteren Absage überrascht wird.