PARIS – Es ist schwierig, einen Superlativ für dieses Match zu finden! Der 29-jährige Warsteiner Jan-Lennard Struff lieferte sich am Samstagnachmittag einen unvergleichlichen Fight mit dem an Position 13 gesetzten Kroaten Borna Coric. Satte 4:22 Stunden (262 Minuten!) duellierten sich die beiden in der brütenden Sonne über Court 14 der Anlage von Roland Garros, bevor der Deutsche erstmals in seiner Einzel-Karriere das Achtelfinale eines Grand-Slam-Turniers erreichte. Nächster Gegner: Novak Djokovic!
Samstagmittag, 12.58 Uhr, keine Wolken, 27 Grad Celsius und ein proppenvoller Court 14: Die Voraussetzungen für das erste Drittrunden-Match von Jan-Lennard Struff beim diesjährigen Turnier von Roland Garros (French Open) hätten kaum besser sein können.
Fünftes Duell gegen Borna Coric
Struff’s Gegenüber: das 22-jährige kroatische Riesentalent Borna Coric, aktuell Nummer 15 der Weltrangliste und beim Turnier in Paris an Position 13 gesetzt.
Im insgesamt fünften Aufeinandertreffen der beiden Akteure war es der Balkanspieler, der nach einem ausgeglichenen ersten Durchgang das entscheidende Break zum 4:6-Satzgewinn verzeichnete.
Coric hatte Struff vor etwas mehr als einem Jahr in Madrid mit 0:6, 2:6 eine seiner deutlichsten Niederlagen beigefügt. Dass sich das nicht wiederholen sollte, zeigte sich allerdings von Beginn an. Denn nach dem unterlegenen ersten Durchgang präsentierte sich der Warsteiner hervorragend und konnte eindrucksvoll mit 6:1 den Ausgleich markieren.
Struff’s Gegenüber: das 22-jährige kroatische Riesentalent Borna Coric, aktuell Nummer 15 der Weltrangliste und beim Turnier in Paris an Position 13 gesetzt.
Im insgesamt fünften Aufeinandertreffen der beiden Akteure war es der Balkanspieler, der nach einem ausgeglichenen ersten Durchgang das entscheidende Break zum 4:6-Satzgewinn verzeichnete.
Coric hatte Struff vor etwas mehr als einem Jahr in Madrid mit 0:6, 2:6 eine seiner deutlichsten Niederlagen beigefügt. Dass sich das nicht wiederholen sollte, zeigte sich allerdings von Beginn an. Denn nach dem unterlegenen ersten Durchgang präsentierte sich der Warsteiner hervorragend und konnte eindrucksvoll mit 6:1 den Ausgleich markieren.
Spannung pur vor vollen Rängen!
Dabei wurde der Sauerländer von etlichen Deutschen unter den gut 2000 Zuschauern lauthals unterstützt und regelrecht getragen. Auf dem Sandplatz sorgten beide Akteure dafür, dass die Tennisfans auf den vollen Rängen etliche Male aufsprangen, um die herausragenden Ballwechsel mit frenetischem Applaus zu zelebrieren.
Im dritten Durchgang war es dann wieder Coric, der dank eines erzielten Breaks zum 4:6 kam und damit nur noch einen Satzgewinn vom Weiterkommen entfernt war.
Doch der Warsteiner peilte die nächste Runde ebenso zielstrebig an und kämpfte im vierten Durchgang mit allem, was er hatte. Nach 2:41 Stunden Spielzeit ging es dann in den ersten Tie-Break der Begegnung, der der Deutsche noch mal entscheidende Spannung verleihen konnte.
Entscheidung im fünften Satz
Denn nachdem Struff den Tie-Break mit 7:1 gewinnen konnte, ging es in den entscheidenden fünften Satz. Dieser sollte vor Spannung kaum zu übertreffen sein, schwappte das Momentum etliche Male von der einen auf die andere Seite.
Zuerst holte sich Coric Struffs Aufschlag zum 2:3, ehe der Warsteiner umgehend zum 3:3 alles wieder in Reihe brachte. Da beim Turnier von Roland Garros im fünften Satz kein Tie-Break ausgetragen wird, ging es nach dem 6:6 weiter, bis ein Akteur zwei Spiele Vorsprung aufweisen konnte. Als erstes kam der Kroate dem Erfolg wieder bedeuten näher, nachdem er den Sauerländer zum 6:7 breaken konnte. Doch der Deutsche präsentierte sich unwiderstehlich und nahm dem 22-Jährigen direkt den folgenden Aufschlag ab.
Nach der 10:9-Führung für den Westfalen, mittlerweile waren über 250 Minuten gespielt, lies sich der Balkan-Akteur in einem Medical Timeout an der Oberschenkelmuskulatur behandeln. Dann folgte das entscheidende Spiel des Matches: Coric serviert: 0:15, 0:30, 15:30, 30:30, 40:30, 40:40, Vorteil Struff. Der erste Matchball der Begegnung. Der Kroate schlägt auf, Struff retourniert mit der beidhändigen Rückhand. Coric volliert den Ball ins linke T-Feld. Der Deutsche bündelt alle Kräfte, erläuft die Filzkugel und schlägt einen Longline-Passierball zum Sieg. Die Fans springen frenetisch auf, der 29-Jährige sinkt die Fäuste ballend auf beide Knie. Geschafft! Jan-Lennard Struff steht erstmals im Achtelfinale von Roland Garros!
Struff: “So eine Stimmung noch nie erlebt!”
Nach der Partie analysierte der Deutsche: „Dieser Sieg bedeutet mir alles! Das war ein unfassbar hartes Match heute. Ich habe am Anfang nicht so ganz ins Spiel gefunden, Borna hat dagegen sofort sehr gut gespielt. Es ist schwierig, dieses harte Match zusammenzufassen, aber ich bin einfach nur glücklich, das Ding gewonnen zu haben. Die Stimmung war weltklasse, das habe ich so noch nie erlebt. Danke an alle Fans, dass die das möglich gemacht haben.“
Roland Garros, dritte Runde:
Jan-Lennard Struff – Borna Coric
1. Satz: 1:0, 1:1, 2:1, 2:2, 3:2, 3:3, 4:3, 4:4, 4:5, 4:6 (38 Minuten).
2. Satz: 1:0, 2:0, 3:0, 4:0, 5:0, 5:1, 6:1 (65 Minuten).
3. Satz: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2, 2:3, 3:3, 3:4, 4:4, 4:5, 4:6 (107 Minuten).
4. Satz: 0:1, 1:1, 1:2, 2:2, 2:3, 3:3, 3:4, 4:4, 4:5, 5:5, 5:6, 6:6;
Tie-Break: 1:0, 2:0, 3:0, 4:0, 5:0, 6:0, 6:1, 7:1 (166 Minuten).
5. Satz: 1:0, 1:1, 2:1, 2:2, 2:3, 3:3, 4:3, 4:4, 5:4, 5:5, 6:5, 6:6, 6:7, 7:7, 8:7, 8:8, 9:8, 9:9, 10:9, 11:9 (262 Minuten).