3:6, 7:6, 7:6 – Struff bezwingt US-Open-Champion Wawrinka bei Masters in Paris

3:6, 7:6, 7:6 – Struff bezwingt US-Open-Champion Wawrinka bei Masters in Paris 2048 1380 Michael Hölter

PARIS – Die Uhr schlug 0.52 Uhr mitteleuropäischer Zeit, als Jan-Lennard Struff am frühen Donnerstag in Paris einen seiner größten Erfolge feierte. In der Night Session beim BNP Paribas Masters duellierte sich Struffi bis zu diesem Zeitpunkt über 138 Minuten mit keinem geringeren als Stanislas Wawrinka – dreifacher Grand-Slam-Sieger, amtierender US-Open-Champion und die aktuelle Nummer Drei der Weltrangliste. Den Erfolgen seines Gegners zum Trotz hatte der 26-jährige Deutsche ganz unbeeindruckt aufgespielt und sich im entscheidenden dritten Satz in den Tie-Break gespielt und hier fünf Matchbälle erkämpft, von denen er den ersten durch einen ins Aus gespielten Volley Wawrinkas zum Sieg nutzte.

Ausgelassen freuen konnte sich der Deutsche nach der Partie aber nicht, steckten doch zwei unglaublich intensive Stunden auf höchstem Niveau in seinen Knochen und Muskeln, sollte außerdem im Anschluss noch Regeneration auf dem Programm stehen.

Matchball nach 78 Minuten abgewehrt

Wirft man einen Blick zurück auf 22.34 Uhr zum Matchbeginn am Mittwochabend, sieht man von diesem Zeitpunkt an auf dem Center Court der Hallenanlage im Pariser Stadtteil Bercy einen hochkonzentrierten und –motivierten Struff. Zwar spielte sein hochgehandelter Konkurrent bei Struffs erstem Aufschlagspiel seine Erfahrung aus und nutzte die erste Breakchance zum 2:0, doch in der Folge zeigte auch der Warsteiner, mithalten zu können. Er erspielte sich neun Chancen, Wawrinka ebenfalls einen Aufschlag abzunehmen, doch der 31-Jährige wehrte die die Breakbälle allesamt und teils bravourös ab. So sicherte sich der Schweizer nach 37 Minuten die Satzführung, von der sich der Sauerländer aber wenig beeindrucken ließ.

Im zweiten Durchgang wehrte Struffi zwar noch umgehend einen Breakball ab, bevor beide Akteure aber dann mit Aufschlagstärke glänzten und es nach insgesamt 72 Minuten in den Tie-Break ging. Hier hatte der Weltranglisten-Dritte sechs Minuten später seinen ersten Matchball, den der Deutsche jedoch mit einem Volley abwehren konnte, bevor Struff knapp 120 Sekunden später seinen ersten Satzball zum 8:6 verwandelte.

Bis zum Ende auf hohem Niveau

Somit musste der dritte Durchgang die Entscheidung bringen und Stanislas Wawrinka sich bei eigener Führung (1:2) von einem Physiotherapeuten am Oberschenkel behandeln und massieren lassen. Anschließend ging es reibungslos weiter und Struff blieb trotz zunehmender Matchdauer konzentriert und vor allem konstant. So konnte er sich auch das Break zum 4:3 sichern und erspielte sich den Vorteil, nach etwas mehr als zwei Stunden zum Matchgewinn servieren zu können. Doch Wawrinka blieb davon unbeeindruckt, holte das Re-Break und kämpfte sich kurz darauf in den Tie-Break.

Hier präsentierte sich Struff allerdings als der bessere Akteur, nutzte seine Chancen und konnte mit dem 7:1 im Tie-Break und dem 3:6, 7:6, 7:6 am Ende seinen ersten Sieg über einen Spieler aus den Top Ten feiern.

Rückkehr in die Top 70 der Welt

Durch die nun bereits 115 Weltranglistenpunkten (90 für das Erreichen der dritten Runde/25 für das Meistern der Qualifikation) wird der Deutsche in der kommenden Woche wieder in die Top 70 der Weltrangliste zurückkehren.

Nur knapp 15 Stunden nach dem Matchende muss der Warsteiner allerdings schon wieder aufschlagen. In der dritten Runde wartet frühestens ab 16 Uhr Aufschlagriese John Isner, gegen den er in der Vorwoche noch knapp in drei Sätzen in Wien verlor.

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